Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen – trotz Vorerkrankung?
Wer Vorerkrankungen hat, findet häufig immer schwieriger eine passende Absicherung. Eine Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen ist möglicherweise dann auch für Sie die richtige Lösung. Wer kann sich versichern, was kostet sie und worauf Sie achten sollten erfahren Sie hier.
Die private Unfall Versicherung wird häufig unterschätzt. Dabei bietet sie eine günstige Variante der Absicherung unfallbedingter Invalidität. Interessant ist eine private Unfall Versicherung auch für die Personen, für die eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu teuer ist oder deren Arbeitsunfähigkeitsrisiko mitunter häufig auch aufgrund eines Unfalls entsteht. Dabei spielen die Leistungen der Versicherungen natürlich eine wesentliche Rolle. Hier erfahren Sie, welcher Anbieter eine private Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen im entsprechenden Tarif anbietet und wie sich die Tarife im Vergleich von Preis und Leistungen schlagen.
Unser Tipp: Erhöhen Sie die Versicherungsleistung Tarif durch Vereinbarung einer Progression. Sie steigern damit die Leistung Ihrer Versicherung bei Vollinvalidität. Führen Sie in dem Zusammenhang unbedingt auch einen Vergleich der Leistungen der Gliedertaxe durch.
Die Gesundheitsfragen
Wer wegen Vorerkrankungen oder anderen Gebrechen keine gewöhnliche private Unfallversicherung abschließen kann, dem bleibt oft keine große Wahl. Die Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen bietet sich vor allem für diese Menschen an. Beim Unfallversicherung Vergleich ist hier allerdings zu beachten, das der Mitwirkungsteil möglichst gering ist. Als Faustformal kann man sagen: Je höher die Prozentzahl, desto besser für Sie.
Eine wirkliche Gesundheitsprüfung in dem Sinne, dass Sie zum Arzt gehen müssten, wird im Rahmen der Antragstellung bei Unfallversicherungen nicht vorgenommen. Je nach Anbieter werden im Antrag allerdings Fragen gestellt, die dazu führen, Vorerkrankungen angeben zu müssen. Kommt es zu einer Invalidität und die angegebene Vorerkrankunge ist mit daran Schuld (Mitwirkungsanteil), wird der Versicherer die Leistung kürzen. Bei der Antragstellung ist es demnach wichtig, dass die dort gestellten Fragen wahrheitsgemäß beantwortet werden. Tun Sie dies nicht und der Versicherer erfährt davon, kann dieser vom Vertrag zurück treten (§19 VVG – Vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung).
Worauf muss ich achten bei der Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen?
Es ist noch gar nicht lange her, wollte man trotz Vorerkrankungen eine Unfallversicherung abschließen, waren dies vor allem leistungsschwache Basistarife. Mittlerweile gibt es aber wirklich auch leistungsstarke Versicherungen am Markt. Wichtig ist nur: Versichern Sie sich ausreichend und richtig und achten Sie auf verschiedene Merkmale beim Unfallversicherung Preisvergleich. Gerade bei Vorerkrankungen ist es wichtig, dass nicht irgendein Tarif abgeschlossen wird, sondern die Versicherung auch Schutz bietet, wenn Sie diesen brauchen.
- Grundsumme für Invalidität min. 100.000 EUR
- Progression min. 350%
- Gesamtsumme (Invaliditätssumme x Progression) min. 5-faches Jahreseinkommen
- Vereinbarung einer ausreichend hohen Unfallrente
- Mitwirkungsanteil möglichst größer als 75% (Höhere Zahl = Besser für Sie)
- Gliedertaxe
Vor allem der Mitwirkungsanteil (die Anrechnung von Vorerkrankungen) spielt eine große Rolle. Hier kann man auch die Frage stellen: Ab wieviel Prozent Mitwirkung der Vorerkrankungen an der Invalidität ist der Versicherer von der Leistung (teilweise) befreit. Beträgt der Mitwirkungsanteil beispielsweise 40%, dann führen Vorerkrankungen, deren Mitwirkung min. 40% zu der bleibenden Invalidität beiträgt, zu einer Kürzung der Leistung. Je höher also der Mitwirkungsanteil, desto besser ist das für die versicherte Person.
Was bedeutet das?
Das bedeutet aber auch: Wurden beim Abschluss einer normalen Unfallversicherung die Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantwortet und führt eine später erworbene Krankheit zu einer Mitwirkung an Ihrer Invalidität, dann haben Sie das gleiche Problem, wenn der Mitwirkungsanteil nicht hoch genug angesetzt wurde. Gerade Kunden mit älteren Unfallversicherungen haben hier möglicherweise eine tickende Zeitbombe im Ordner liegen.
Unfallversicherungen, die auf eine Kürzung wegen Mitwirkung von Krankheiten oder Gebrechen verzichten gibt es natürlich. Derzeit (Stand 03/2019) bietet u.a. die Askuma (Sorgenfrei Plus) oder auch die Interlloyd (Premium Plus) einen solchen Tarif an, wobei die Interlloyd Personen mit wesentlichen Krankheiten oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht versichert. Diese Art der Definition erscheint uns mehr als unglücklich. Prüfen Sie vor dem Abschluss deshalb die aktuellsten Annahmerichtlinien der Versicherer.
Neben den hier genannten Faktoren spielen natürlich auch weitere Leistungspunkte eine große Rolle. Sehen Sie sich dazu die in Frage kommenden Tarife im Vergleich an und machen Sie sich ein eigenes Bild. Sie werden feststellen: Eine gute Unfallversicherung muss nicht teuer sein. Ganz im Gegenteil. Durch den starken Wettbewerb am Markt, sind die Leistungen der Unfallversicherung ohne Gesundheitsprüfung gestiegen, die Unfallversicherung Kosten für den Jahresbeitrag hingegen gesunken.
Ohne Gesundheitsprüfung: Für wen besonders geeignet?
Die Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen bietet Erwachsenen und Kindern optimalen Schutz im Falle einer durch einen Unfall verursachten Invalidität.
Ganz besonders geeignet ist sie natürlich gerade für die Menschen, denen der Abschluss einer herkömmlichen Unfallversicherung aufgrund einer Gesundheitsprüfung verwehrt bleibt. Das können chronische Erkrankungen sein, die den Abschluss einer herkömmlichen Unfallversicherung unmöglich machen, psychischen Erkrankungen, eine sehr starke Sehschwäche oder wenn regelmäßig Medikamente eingenommen werden müssen.
Häufig handelt es sich bei den Tarifen um die ganz normalen Tarife der einzelnen Versicherungsgesellschaften. Grundsätzlich können sich Erwachsene und Kinder darin versichern. Auch dann, wenn der Abschluss einer normalen Unfallversicherung mit Gesundheitsprüfung möglich wäre, weil die zu versichernde Person gesund ist. Es gibt also keinen speziellen Ausschluss, dass gesunde Personen sich nicht versichern dürften.
- Erwachsene und Kinder mit Vorerkrankungen, die aufgrund dessen bei einer herkömmlichen Unfallversicherung durch die Gesundheitsprüfung fallen würden
- Erwachsene und Kinder, die keine Gesundheitsfragen beantworten wollen, weil man sich vielleicht nicht 100% sicher ist, ob man diese korrekt beantworten kann.
Wer also eine umfangreiche Gesundheitsprüfung vermeiden will und zudem keine Falschangaben riskieren möchte, die den Versicherer später zum Rücktritt berechtigen könnten, wird in der Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen eine sehr gute Lösung finden. Aber Vorsichtig – ein Unfallschutz ist keine echte Alternative zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Dies sollten Sie immer bedenken. Wer aber keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann, ist mit dem passenden Versicherungsschutz für den Fall einer dauerhaften Invalidität durch einen Unfall, gut versorgt.
Welche Alternative gibt es?
Neben dem vollständigen Verzicht auf eine Gesundheitsprüfung, gerade die Haftpflichtkasse Unfallversicherung oder auch die Basler Unfallversicherung bieten hier derzeit sehr interessante Lösungen an, gibt es auch Tarife, die nur wenige Gesundheitsfragen stellen. Diese kommen deshalb möglicherweise für Betroffene ebenfalls in Frage. Nachfolgen einige Anbieter für Unfallversicherungen ohne Gesundheitsprüfung und teilweise mit geringer oder evtl. günstiger Gesundheitsprüfung.
- Adcuri
- Askuma
- Barmenia
- Basler
- Die Haftpflichtkasse
- Interrisk
- Janitos
- Neodigital
- VFV Der Sachpool
- VHV
Letztlich gilt es abzuwägen, welcher Tarif abgeschlossen werden soll. Auch deshalb, weil bei ein und demselben Versicherer die Tarife an sich mal mit oder auch mal ohne Gesundheitsfragen ausfallen können. Mit unserem Unfallversicherung Vergleich für die private Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen helfen wir Ihnen, die passende private Unfallversicherung zu finden. Damit auch Sie im Falle einer Invalidität umfangreichen Versicherungsschutz haben.
Unfallversicherung Asperger Autismus
Asperger Autisten werden beim Abschluss einer Unfallversicherung häufig damit konfrontiert, dass eine Annahme entweder vom Versicherer verweigert wird oder aber im Falle eines Unfalls, der auf das Asperger Syndrom zurückzuführen ist, eine Mitwirkung angerechnet wird. Die Unfallversicherung ohne Gesundheitsfragen bietet Asperger Autisten bzw. Menschen mit einer Autismus Spektrum Störung (ASS) im Allgemeinen hier eine sehr gute Möglichkeit zum Abschluss einer günstigen Unfallversicherung trotz Asperger Autismus.